Sonntag früh ging es um 7:55 Uhr ab Frankfurt bei spätsommerlichen Temperaturen herrlichem Sonnenaufgang ab nach Chania in Kreta. Nach einem ruhigen Flug über die Alpen mit tollen Ausblicken bei klarem Wetter landeten wir um 12:15 Uhr in Chania.
Kreta empfing uns ebenfalls mit Sonne in Chania, die Berge waren jedoch wolkenverhangen. Nachdem wir unser Gepäck eingesammelt hatten fuhren wir mit dem Bus und einem Umstieg in Chania weiter nach Amundari in die Berge. Es ging ein bisschen spitz auf Knopf mit der Zeit, aber der Anschlussbus hat dankenswerterweise auf uns gewartet, so dass wir problemlos umsteigen konnten.
In den Bergen erwartete uns Heinz bereits, …im Regen. Nach Bezug der Zimmer machten sich einige auf, trotz des Wetters das Dorf und die Umgegend zu erkunden. Schließlich trafen wir uns alle in einem kleinen Cafeneon, das von außen eher wie eine alte umgebaute Autowerkstatt wirkte.
In der Mitte stand ein Tonnenofen, der doch etwas wohlige Wärme spendete und zum ersten Mal kam das Motto der Tour zum Tragen, sich einlassen auf die Kultur anstatt nur zu konsumieren. Wir wurden sehr freundlich aufgenommen und zum Rotwein nach dem Kaffee mit Käse, Brot und Tomaten bewirtet.
Nach der Rückkehr beim Abendessen in unserem Hotel wurde dann die Tour nochmal ausführlich vorgestellt.
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück mit dem Bus ein Stück bis zum Einstieg in die Imbros-Schlucht Richtung Horas Sfakia, nicht ohne vorher auf der Terasse des Cafeneon am Eingang einzukehren. Hier breitete sich schon etwas griechische Gelassenheit aus. Der Abstieg in die Schlucht war begleitet von imposant hohen Wänden der Schlucht, die verschiedene Farben hatten. Immer wieder schafften es Bäume, sich ihren Platz in den Wänden zu suchen und wuchsen mit der ihnen eigenen Kraft aus diesen hervor. Spannend war auch, die schmalste Stelle von 160 cm zu passieren.
Schließlich weitete sich die Schlucht und gab den Blick auf das Meer frei.
Zeit für einen Kaffee und die Frage, ob wir den Rest der Strecke mit dem Taxi oder zu Fuß zurücklegen. Wir entschlossen uns für letzteres und wurden nochmal mit einem Weg belohnt, der immer wieder den Blick auf das Meer schweifen ließ.
In Horas Sfakia angekommen, nach Bier und Raki bezogen wir die Zimmer und hatten Gelegenheit, am kleinen aber feinen Strand von Sfakia baden zu gehen. Abends konnten wir am kleinen Hafen essen. Ein herrlicher Ausblick, zumal auch die Zimmer den Blick direkt aufs Meer hatten. Nach dem Frühstück am Morgen ging es anfangs durch eine Schlucht mit einigen Kletterpassagen (Schlüsselstellen) auf einem restaurierten ehemaligen Eselsweg hinauf nach Anopoli, einem von mehreren kleinen Weilern auf einer fruchtbaren Hochebene auf 600 hm. Dies war unser Ausgangspunkt für die Besteigung des Pachnes am nächsten Tag. Nach Ruhepause, Wäschewaschen und Kaffee gingen wir zur Kapelle St. Katharinen, die oberhalb von Anopoli liegt. Der Ausblick von dort auf die Küste ist atemberaubend, ebenso der Sonnenuntergang. Wir trugen Wein und Oliven in einer „Prozession“ auf den Berg, runter brachten wir die leeren Flaschen und griechische Gelassenheit.
Die Wirtin wartete mit einem wundervollen Abendessen auf uns, bestehend aus mehreren griechischen Spezialitäten wie Auberginenauflauf, Moussaka, Bureki, Saginaki, griechischem Salat. Dazu natürlich Wein und Raki.
Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen für die Fahrt Richtung Pachnes. Der Morgen war klar, die Sonne schien aus allen Knopflöchern. Der Pritschenwagen brachte uns nach dem Frühstück auf einer Schotterpiste auf 1.900 m, von wo wir den Aufstieg begannen. Der Weg führte uns durch eine felsige Mondlandschaft über Grate und Scharten auf den Pachnes mit 2453 m. Zwischendurch waren immer wieder Ausblicke und die eigenartige Bergwelt zu bewundern. Auf dem Pachnes angekommen, bot sich ein toller Ausblick über die Insel. Hier hieß es dann, einfach mal innehalten und wirken lassen, bevor es wieder zum Abstieg ging. Auf der Rückfahrt ließen sich einige unterwegs absetzen und gingen einen Rest des Weges zu Fuß. Inzwischen waren Wolken aufgekommen und es hatte merklich abgekühlt. Es folgte eine weitere Übernachtung in Anopoli, der Genuss der wunderbaren Küche, griechische Gelassenheit.
Am nächsten Morgen wanderten wir weiter zu unserem nächsten Ziel. Lange Zeit wurden wir dabei begleitet von einem Hund, der sich par tout nicht vertreiben ließ, jedoch irgendwann aufgab und sich einem lohnenderen Ziel zuwandte. Wir wanderten über die Hochebene zum Dorf Aradena und damit zum Eingang der Aradena-Schlucht. Am Dorfeingang hinter der Brücke über die Schlucht gab es einen kurzen Stopp am Kaffee-Kiosk (griechische Gelassenheit), danach ging es weiter durch das Dorf bis zum Abstieg der Schlucht. Auf dem ehemaligen Pfad, der benutzt wurde, bevor es die Brücke in Aradena gab, stiegen wir hinab in die Schlucht, mit dem guten Gefühl und der Demut, dass wir das nicht jeden Tag machen müssen mit schwerem Gepäck, sondern für uns Freizeitvergnügen ist. Zu beiden Seiten erhoben sich die hohen Wände der Schlucht, die Gesteine hatten zum Teil unterschiedliche Farben. Über uns sahen wir Geier, die in der Schlucht ihre Horste haben. An einer Stelle teilte sich die Gruppe. Wer klettern mochte und mutiger war, ging mit Heinz, andere gingen einen Pfad am Rande der Schlucht, der jedoch nicht weniger beeindruckend war, zumal das Geländer nicht sehr vertrauenserweckend aussah.
Nach einiger Zeit kamen wandte sich unser Weg nach links, wir verließen die Schlucht über einen Hügel und ehemalige Terrassenfelder Richtung Liviniana. Nach einer Pause bei Kaffee, Saft und Bier ging es weiter zu unserem Ziel, Nico’s Hotel Small Paradise. Der nächste Tag war für die, die wollten ein Pausentag, andere nutzen ihn für Ausflüge in die Umgebung. Jetzt stießen Simone aus Berlin, Thomas aus Darmstadt und Reinhold aus München zu uns, bevor es mit der Tour weiterging nach Agia Roumeli.
Inzwischen hatte sich die Sonne endgültig durchgesetzt. Es ging von Nico’s am Meer entlang an der Marmorbucht vorbei auf einem Pfad bergauf. Der Anstieg war recht kräftezehrend und anstrengend, weil von einem wirklichen Pfad nicht die Rede sein konnte. Da waren die paar Meter, auf eine Fortstraße bergauf zurückgelegt, eine echte Erholung. Was ein wundervoller Ausgleich war, war der Blick, den man immer wieder hatte, zurück aufs Meer, auf die unter uns liegende Bucht und die Berge im Hintergrund, sowie der Thymianduft, der sich permanent ausbreitete. Über eine Hochebene gelangten wir auf alten Straßen zu einem wundervollen Rastplatz der uns einen herrlichen Ausblick über die Südwestküste bescherte. Nach ausgiebiger Rast ging es auf einem alten Weg zuerst steil nach unten und gelangten schließlich auf einen Weg, der sich an der Küste Richtung Agia Roumeli hinzog. An der Kapelle zu Ehren des heiligen Paulus, der an dieser Stelle an Land gegangen sein soll, ergab sich in der nahen Cafetaverna die wunderbare Möglichkeit für Frappé, Kaffee, Fake Bier (alkoholfrei) und natürlich auch zum Baden (griechische Gelassenheit).
Nach dieser Pause ging es am Strand entlang nach Agia Roumeli. Dort erwartete uns erstmal ein frisches Bier. Die Tour war doch recht anstrengend, das Laufen zum Schluss auf dem Sand kräftezehrend. Entschädigt wurden wir mit einer luxuriösen Unterkunft, geräumigen modernen Zimmern und einem tollen Abendessen. Am nächsten Morgen ging es nach einem entspannten Frühstück in die Samaria-Schlucht bis zum Nadelöhr. Um diese Zeit und von dieser Richtung hatten wir die Schlucht noch für uns und konnten sie mit all ihrer Schönheit genießen. Beeindruckend war die Beschaffenheit der Steine und Gesteinsschichten. Ein kleiner Einblick in die Kraft der Natur ergab sich hieraus. War waren glaube ich alle fasziniert von der schroffen Schönheit und den Farben der Gesteine. Auf dem Rückweg folgte ein Abstecher hinauf zu einer ehemaligen türkischen Festung oberhalb von Agia Roumeli. Auch hier konnten wir wieder den Blick über die Küste schweifen lassen.
Der Nachmittag ließ noch Zeit zum Baden und entspannen. Am Nächsten Tag brachte uns ein kleines Motorboot zum Tripiti-Strand. Die Fahrt an der Küste war geprägt von unterschiedlichen Küstenstreifen: kleine Strände, felsige Abschnitte, Schroff abfallende Felsen zum Meer hin.
Nachdem wir ein kurzes Stück am Strand gewandert wandert folgten wir am Tripiti-Strand dem Weg in eine Schlucht und begannen links den Aufstieg auf eine Scharte. Es war ziemlich drückend. Ein Wetterwechsel kündigte sich an. Oben angekommen, konnte man zu beiden Seiten während der Rast wieder die wundervolle Aussicht genießen. Ca. 100 m oberhalb befand sich noch eine Kapelle, deren Besuch sich allein wegen der Aussicht wahrhaftig gelohnt hat. Kreta zeigte sich von seiner ganzen Seite, teilweise grün, teilweise sehr schroff aber immer wieder sehr schön.
Der Weg führte uns wieder bergab und am Hang entlang durch Pinien- und Steineichenwälder Richtung Soughia. Nach einer weiteren Pause mahnte Jörg aufgrund des sich abzeichnenden Schlechtwetters zum Aufbruch. Der Weg folgte entspannt dem Hang und stieg schließlich durch ein Meer von Heideblüten nach Soughia ab. Mit den ersten Regentropfen erreichten wir den Ort.
Nach einer Kaffeepause bezogen wir die Zimmer und trafen uns zu einem gemütlichen Abendessen.
Der Regen war zwischenzeitlich in Unwetter übergegangen.
Am nächsten Morgen nach einem improvisierten Frühstück beschlossen wir, nicht nach Omalos zu laufen, sondern an der Küste das Wetter abzuwarten, zumal es gegen Mittag wirklich aufklarte. Somit war auch die Wanderung auf den Gingilos nicht mehr möglich. Heinz lud uns zu einer kleinen Wanderung nach Lissos ein, einer historischen Stadt aus hellenistischer, römischer und byzantinischer Zeit. Der Weg dorthin war nicht sehr beschwerlich, aber durch den aufgeweichten roten Lehm sehr rutschig, zumal sich der Lehm wie Plateausohlen unter die Schuhe klebte. Aber es hat sich gelohnt, ein Eintauchen in eine andere Zeit und insgesamt doch ein sehr schöner Weg. Der Himmel klarte gegen Abend auf und die Sonne zeigte sich nochmal.
Am letzten Wandertag hieß es Abschied nehmen von der Küste und von Reinhold und Thomas, die schon früher zurückkehren wollten. Der Weg führte uns nach kurzem Taxitransfer in die Irini Schlucht zur Wanderung durch die Schlucht Richtung Omalos Hochebene. Es hat nur einmal geregnet, aber das den ganzen Tag. Landregen kam vom Himmel herab. Die Wanderung in Regenhosen geriet zu einem Saunatrip weshalb einige gleich darauf verzichteten. Wir konnten die Schlucht in Ihrer Schönheit nicht genießen. Sehr schade, denn mit ihrer Flora und Fauna gehört sich auch mit zu den eindrucksvollen Schluchten. Am Ende der Schlucht waren wir alle durchnässt, gerettet hat uns ein bisschen eine kleine Cafetaverna am Schluchtenausgang. Wir durften sie, triefend nass wie wir waren, betreten. Der Ofen wurde angeheizt, der Raki kam auf den Tisch. Nachdem wir uns alle mehr oder weniger getrocknet hatten und in trockene Kleidung geschlüpft waren, konnten wir die herzliche Gastlichkeit bei heißem Bergtee, Kaffee und einem kleinen Imbiss genießen und so einigermaßen entspannt auf den Bus warten, der uns zu unserer letzten Unterkunft auf die Omalos-Hochebene gebracht hat. Im Bus verabschiedeten wir uns von Simone, die schon nach Chania weiterfuhr, da sie am nächsten Morgen früh abgeflogen ist.
Im Hotel in Omalos funktionierte zum Glück die Heizung, so dass auch die Klamotten getrocknet werden konnten.
Es regnete jetzt durch bis zum nächsten Tag. Hier erfolgte am nächsten Mittag die Abreise nach Chania. Dort war es wärmer und auch trocken, aber die aufgewühlte See gab einen Eindruck davon, wie stürmisch es die letzten Tage gewesen sein muss.
Die Zeit bot leider keinen ausgiebigen Stadtbummel mehr an, die griechische Gelassenheit aber haben wir mitgenommen. Dann war der Urlaub auch schon soweit vorbei, der Flieger brachte uns pünktlich nach Hause.
Mit der gleichen griechischen Gelassenheit und ganz souverän hat uns Heinz über die Insel geführt. Vielen Dank, Heinz, für diese Eindrücke und dieses einmalige Erlebnis.
Ein Wochenende im Elsass mit Sonne, Wein und vielen Burgen und Ruinen. Wunderbare Zutaten für zwei schöne Wandertage.
Hier schon ein paar Bilder vorab, der Bericht folgt in Kürze.
Es waren tolle Tage, soviel sei schon mal verraten.
Ardez-Oberstdorf
Samstag
Diesmal verhieß die Wettervorhersage für unseren 3. und letzten Teil der Alpenüberquerung wieder viel Gutes – und so starten wir zu zehnt – diesmal ökologisch korrekt - vom Hauptbahnhof Darmstadt den Alpen entgegen.
Die umsteigeangepassten Verspätungen erzeugen Nervenkitzel, die wir gelassen hinnehmen. In Ardez nehmen wir schlüssel- wein-, brot und käsebewaffnet aber eispickellos den 1.000 m Aufstieg zur spektakulären Selbstversorgerhütte Chammana Clar sportlich, geleitet von unserem diesmal in der Signalfarbe Rot behüteten und uns behütenden Anführer. Alles viel grüner, aber auch frischer hier oben. Fenster auf, Ofen (fast) an, um das schon quasi schon vor einem Jahr geplante und nun endlich kurz vor der Vollendung stehende Käsefondue zuzubereiten.
Nach vielen kläglichen Versuchen, das Holz zum Lodern zu bringen, entdeckt Rita die rettenden Grillanzünder. Ihr auch noch mal hier vielen Dank für die klasse Idee mit den Alpenüberquerungs-T-Shirts, in denen wir uns über die brodelnde Käsemasse hermachen. Die, die die Kälte nicht scheuen, genießen danach draußen den klaren schweizer Sternenhimmel, dem die Sternenbilderapp so manches Geheimnis entlockt.
Sonntag
Frühstückszutaten werden zusammengeworfen und vertilgt. Gut gestärkt geht es, den Piz Cotschen umrundend, unserem 1. Pass entgegen.
Der Weg dahin bietet unterschiedlichste Highlights: Eine anhängliche Ziegenherde, die uns ein Stück Wegs begleitet, der Lai blau, dessen Ufer Schneefelder und ein toter Fisch säumen, ein Stück wegloses Gelände und ein knackiger Aufstieg zwischen Felsen und Schnee. Oben am Vermuntpass erreichen wir wieder die windige Eurozone, müssen aber noch den Vermuntgletscher queren, um dann an der quirligen Wiesbadener Hütte, die uns vertraute Währung endlich in Trink- und Essbares umzusetzen.
Montag
Mit grandiosem Gletscherblick Richtung Piz Buin nehmen wir Abschied. Weiter geht's das Ochsental hinunter. Unsere Junioren verdünnisieren sich schon bald, um alternative Wege zwecks Gipfelstürmerei zu begehen.
Kurz vor der Bieler Höhe kommen uns Übriggebliebenen am Silvrettastausee wahre Spaziergängerhorden entgegen. Aber der Anstieg zum Vallülajoch danach und der Zusatz „Nur für Geübte“ sorgen dafür, dass wir den nächsten landschaftlich wunderschönen Abschnitt wieder achtsam und achtsam genießen können. Steinböcke und -blöcke, Frösche, klare Bergseen und das ebene Wandern – allerdings auf unterschiedlichen Ebenen - bereichern dieses Wegstück zum heutigen Ziel, der Bergstation der Birkhahnbahn. Mit Überredungskunst - denn unsere Silvrettakarten liegen erst im Tal in Galltür bereit - bringt uns Til kosten- und sorgenfrei mit Seilbahn und Ortsbus zum Alpenkönig, unserer mondänen Ausweichunterkunft.
Und hier ist unsere diesjährige Alpenüberquererschar, als wir auf Jürgen treffen, endlich komplett.
Das wird erst mal gefeiert.
Dienstag
Den Einstieg zum Zeinisjoch überwinden wir motorgetrieben. Auch heute gibt es 2 Wanderalternativen: Die Gipfelstrecke, die Variante für nicht ausgelastete Walkonler, die das ambitionierte Vater-Sohn-Gespann wählt, und die gemütlichere Querfeldein-Seen-Strecke über die Verbellalpe, die die Wenigerambitionierten nehmen, immer den Blick zum Schrottelkopf und in die umliegenden Gipfel gerichtet.
An der Heilbronner Hütte treffen wir wieder aufeinander und auf zahlreiche Mountainbiker.
Danach geht es durchs Schönverwall zur Konstanzer Hütte.
Hier gesellt sich zur allabendlichen Skatrunde eine Mikadorunde, bei der Fingerspitzengefühl gefragt ist. Auch outet sich hier die Meisterin des Um-die Ecke-Denkens – ein somit denkwürdiger Abend.
Mittwoch
Am Morgen tropft es vom nächtlichen Regen noch von den Bäumen.
Heute erwartet uns eine alternativlose Etappe, die uns als schönste der Verwallrunde angekündigt ist. Schnell gewinnen wir an Höhe, überwinden Baumgrenze und Gstansjoch , um in ein wunderschönes Hochtal zu gelangen. Erst mal Pause, um das außergewöhnliche Ambiente zu genießen und die gummiartigen Käsefonduereste essend zu verwerten. Am eisbedeckten See fasziniert das Farbenspiel, unten schimmert das Eis gletscherblau, an seiner Oberfläche die Algen flamingorosa. Die Krachelspitze lockt als Gipfel für Jedermann und -frau, doch aufkommende Wolken lassen uns, flexibel wie wir sind, den Plan ändern. Durch Schnee- und Geröllfelder geht’s in Nebelschwaden bergab. Doch schon lichten sich diese und die Kaltenberger Hütte kommt in Sicht und empfängt uns mit sonnenüberfluteter Terrasse und dem aufgeweckten dreijährigen Sohn Oskar unserer sympahtischen Herbergseltern, der uns unsere Läger zeigt.
Hier fühlt man sich sofort pudelwohl, selbst die Hubschrauberanlieferungen für den Hüttenausbau sind ein faszinierendes Schauspiel. Abends dann ein krönendes Hüttenmenü – Marillenknödel vom Feinsten – und zum würdigen Abschluss eine Hornochsen- und eine Skatrunde zur Wahl, was will man mehr.
Donnerstag
Heute gibt es virusbedingt wieder 2 Wandergruppen und somit 2 unterschiedliche Ziele: das nahe, erlösende Tal und der Arlbergpass, der die restlichen Neun raus aus dem Verwall, rein in die Lechtaler Alpen bringt. Auch die Valluga müssen die Gipfelaspiranten aus der Zielliste streichen, da der anschließende Weg aus nicht geklärten Gründen nicht begehbar ist.
Aber der alternative steile Abstieg vom Arlberger Skigebiet ist auch einmalig. Um die steilen Schneefelder runter zu kommen, entwickelt jeder seine eigene Technik. Dann geht es durch verkarstetes Gelände seilversichert runter in's Tal. Doch schon wartet der nächste Aufstieg. Die Berge haben hier große Umhänge aus Geröllfeldern, die der Landschaft einen eigenen Touch geben. Schließlich taucht die Stuttgarter Hütte mit ihren kuscheligen Hühnern auf.
Aber auch in den Zimmern und am Esstisch ist es kuschelig eng dank internationaler Gäste.
Im Spieleschrank findet sich das „Spiel des Lebens“, das uns lehrt, dass sich Bildung und Kinder? lohnen.
Freitag
Die japanische Wandergruppe beeindruckt uns mit ihrer perfekten Morgengymnastik, während unsere Vorbereitungen für den heutigen Wandertag sich in Stiefelzuschnüren und Sonnencremeeinreiben erschöpfen. Der Panoramaweg Richtung Norden ist ein wunderschöner Einstieg. Doch bevor es an den Abstieg vom Wöstersattel geht, erfasst die alten Gipfelteams wieder die Kraxelsehnsucht. Zu dritt geht’s mal wieder aufi, während die übrigen Sechs gen Lechtal die Höhenregion verlassen.
Eine Brücke bringt uns über den Lech, in dem sich Canyoer tummeln. Wir ergattern trotz mäßig begeisterter Bedienung einen schönen Tisch auf der Terrasse am verabredeten Treffpunkt, der Bodenalpe.
Und schon bevor die Gipfelnachzügler eintreffen - um das Sich-Aufraffen nicht zu gefährden -, macht sich der erste Trupp auf den weitesten Weg der Zielvarianten, die für den Nachmittag im Angebot sind. Ein wirklich schöner Panoramaweg mit Minigipfel, der die Mühen lohnt. Die anderen zieht es grüppchenweise durchs schattige Tal über Warth nach Lechleiten.
Im Holzgauer Haus führen alle Wege romgleich zusammen und zu R und R, die diese reizvolle Unterkunft schon mal für uns eingewohnt haben.
Das genussreiche Menü zieht sich über den ganzen Abend. Hitzig wird es, als die Zukunft der Automobilität als Diskussionsthema aufkommt und in der Küche mal höflichst an den ausstehenden Nachtisch erinnert wird. Aber derselbe beruhigt schnell wieder die Gemüter und lässt uns ermattet in die Betten sinken.
Samstag
Was, schon Samstag? Der letzte Vollwandertag muss noch einmal mit allem, was die Alpen so zu bieten haben, aufwarten. Erst mal Alpenwiese hoch, dann Panoramaweg mit Blick auf die Mindelheimer Hütte, angespornt von Murmeltierpfiffen entlang, dann Alpenhütte mit Erfrischung und Bergsee, an der unser Junior sich erst mal eine Wanderauszeit für den Rest des Tages gönnt. Und dann der Heilbronner Weg. In drei verschiedenen Gruppen werden die Zaghafteren von den weniger Zaghaften über diesen Fast-Klettersteig mit Gipfelbrücke und schmalen Graten gequatscht. Über Geröll im Zick-Zack oder mit der Rutschmethode geht es danach viele Höhenmeter hinab. Die neue Waldenberger Hütte in aussichtsreicher Lage ist proppenvoll, überall wird gesungen oder gefachsimpelt.
Unsere Ablösung und der Vorwanderer der vergangenen Jahre trifft ein. Mit der Qual der Speisenwahl quälen wir uns, wie uns der Wirt offenbart, umsonst. Die rumorenden Hüttengespräche und der Dampf, der unzähligen Wandersocken entströmt, sowie die in der Abendsonne äsenden Steinböcke, treiben uns an die frische Luft. Zur Verdauung gibt’s dann noch einen Offenbarungsschnaps und einen farbigen Sonnenuntergang.
Sonntag
Für die unermüdlichen Brüder mit der frischen Nachhut geht es heute früh bergauf, denn für den Nachmittag sind Gewitter angesagt.
Gemütlicher, aber trotzdem anspruchsvoll, fällt der Abstieg der Heimkehrer aus. Im Tal treffen wir wieder mit unserem Bahntickethalter zusammen und per Bus oder pedes am schönen Waldseeschwimmbad vorbei, geht es Richtung Oberstdorf, wo am Bahnhof schon der Zug auf uns wartet.
Umstiegserprobt von der Hinfahrt, vergeht auch die Rückfahrt reibungslos, begleitet von den fortschreitenden Ständen des Fussballweltmeisterschaftsendspiels.
Und am Darmstädter Bahnhof, wo vor einer guten Woche alles begann, endet dann alles wieder.
Vielen, vielen Dank Til, für diese tolle Tour; wir sind schon gespannt, was du für das nächste Jahr ausknobelst ;-).
Pfingstwochenende im Dahner Felsenland
Am Vorabend des ersten Wandertages trafen sich 14 Walk-Onler am Cramerhaus bei Vorderweidenthal ein und stimmten sich am Abend bei Sonnenschein im Biergarten mit bei Steaks, Pfälzer Spezialitäten, Wein und Bier auf das lange Pfingstwochenende ein.
Erster Tag: Sieben-Burgentour:
Wir fuhren gemeinsam nach Schönau an die deutsch-französische Grenze zum Tourstart. Die sieben Burgruinen liegen dies- und jenseits der Grenze, die Burgen wurden im 12. und 13. Jahrhundert auf rotem Buntsantstein-Felsen gebaut und die meisten wurden im Pfälzer Erbfolgekrieg entgültig zerstört. Die Ruinen lassen sich über Treppen - aus Holz oder in Sandstein gehauen - besteigen und bieten einen herrlichen Ausblick auf die umliegenden Hügel. Ein langer Anstieg führte uns auf die Wegelnburg, mit 570 m die höchstgelegene Burg der Pfalz, dann weiter über die Grenze zur nahegelegenen Hohenburg und zur Ruine Löwenstein. Über einen Kamm aus Buntsandstein-Felsen ging es dann weiter zur Burg Fleckenstein, an der wir die ersten Rast einnahmen, und bei sonnigem Wetter schon die ersten Ermüdungserscheinungen auftraten. Wieder gestärkt ging es bergab in eine Bachaue und danach wieder aufwärts zur Froensburg und weiter zur Burgruine Wasigenstein, die wir über eine schwindelerregend lange, steile Treppe bestiegen. Genug vom Burgen-besteigen und vom Hunger getrieben ließen wir die letzte Ruine Blumenstein links liegen und machten uns auf dem kürzesten Weg zurück zum Ausgangspunkt, legten dabei – abseits von markierten Wegen – eine „Orientierungsübung“ quer durch den Wald ein. Den Abend genossen wir dann wieder bei schönem Wetter und Pfälzer Schmankerl im Biergarten.
Zweiter Tag: Rimbachsteig, oder „Bei schönem Wetter kann ja jeder...“
Das Wetter am zweiten Tag kündigte sich schon sehr früh am Morgen an: Zwischen 4 und 5 Uhr wurden wir durch Blitz und Donner aus dem Schlaf gerissen, gefolgt von einem ordentlichen Regenschauer. Das konnte uns aber nicht davon abhalten den „Premiumweg“ Rimbachsteig zu laufen. Till hatte für diesen Tag auch nicht den Weg aus Darmstadt gescheut, um mit uns gehen. Regen und Nebel verleihten dem Weg eine ganz besondere Stimmung, immer wieder tauchten im Dunst neue bizarre Felsen auf und boten uns Unterschlupf für die Pause. Höhepunkt der Tour war der Hühnerstein, den wir über eine lange Leiter besteigen konnten und von dem wir über in Dunst gehüllte Hügel schauen konnten. Eine trockene Rast genossen wir in der Wasgauhütte. Gestärkt mit leckerem Kuchen und gehaltvollem „Zaubertrank“ ging es dann über weitere Felsen zurück zum Ausgangspunkt, dem Cramerhaus. Genug von der pfälzer Küche entschlossen wir dann zum Abendessen über die Grenze ins Elsass zum Gimbelhof zu fahren und ließen uns dort mit elsässischer und französicher Küche verwöhnen.
Dritter Tag: Die Suche nach dem Teufelstisch
Der letzte Tag begrüßte uns wieder mit Sonnenwetter. Wir trafen uns gemeinsam in Salzwoog. Ein schweißtreibender Anstieg führte uns hinauf zum Großen Maiblumenfels (449 m), der uns wieder mit herrlichen Ausblicken belohnte. Von dort aus ging es hinunter ins Salzbachtal. Danach stieg unser Weg wieder an und wir machten uns auf die Suche nach dem Salzwooger Teufelstisch. Ein Schild übersehen verpassten wir den Abzweig zum letzten Anstieg. Das zwang uns zu einer weiteren Orientierungsübung quer durch den Wald, die uns dann zum Ziel führte: vor uns stand der Salzwooger Teufelstisch, ein mächtiger, bizarrer Felsenturm, der gerade noch so aufrecht zu stehen scheint. Zurück am Ausgangspunkt fuhren wir dann zum Abschluss noch nach Hinterweidenthal und bestaunten das Wahrzeichen der Gegend: den Teufelstisch von Hinterweidenthal. Die Abschlussrast genossen wir im Biergarten eines kleinen Brauhauses unterhalb des Teufelstischs bei Flammkuchen und handgemachtem Bier aus der Hausbrauerei.
Rita-und-Roland-Tours haben mal wieder ein tolles langes Wanderwochenende in der Fränkischen Schweiz in und um Pottenstein organisiert und es hat einfach alles gepasst.
Am 28.04.2018 machten sich in der Früh 8 interessierte Wanderteilnehmer auf zum verlängerten Wochenende nach Pottenstein in die Fränkische Schweiz. Hier wurden 3-Rundtouren durch die schöne Gegend rund um Pottenstein vorbereitet. Bei der Abfahrt war das Wetter noch gut und bei der Ankunft regnete es ein wenig. Alle 8 waren schon etwas traurig darüber und beschlossen aber nach dem Einchecken im Gästehaus die ersten Schritte zu unternehmen. Pünktlich zum Abmarsch war der Himmel auch wieder trocken und sogar etwas aufgeheitert, und mit genau dieser Stimmung starteten wir zur Besichtigung der Teufelshöhle. Nach Rückkehr gab es im Forellenhof eine Spontaneinkehr zum Abendbrot und nach der Dusche wurde das erste Brauhaus zum Ausklang aufgesucht.
Am Sonntag starteten wir nach dem Frühstück bei schönem Wetter zur ersten Etappe (Burgentour ins Ailsbachtal) von Pottenstein nach Weidmannsgesees, weiter über Hasslach, Kleinleslau und Zauppenberg zur Burg Rabenstein. Nach ausgiebiger Rast und Fotoshooting vor der Burg führte der Weg über Oberailsfeld, Unterailsfeld nach Tüchersfeld zurück und dort ins Kaffee. Die Zielgerade zurück verlief an der Püttlach entlang vorbei an den vielen Kletterfelsen, der Bärenschlucht nach Pottenstein.
In Brauerei-Gasthof Mager haben wir abends dann ganz leckere Roularden, Schäufele und fränkische Hausmannskost genossen.
Am Montag führte die 2te Rundtour über die Jurahochfläche und Petrus war als Walk-On'ler mit toller Sonne und Wärme dabei. Es ging von Pottenstein über Trägweis, Soranger zur Burgruine Leienfels. Hier war unsere Mittagsrast. Gut gestärkt starteten wir den Rückweg über Graisch, Kirchenbirkig und Teile vom Golfplatz Weidenloh gut gelaunt hinunter ins Weihersbachtal vorbei am Schöngrundsee und der Teufelshöhle zurück nach Pottenstein. Bei herrlicher abendlicher Sommerbrise (im Mai!) saßen wir wieder draußen im lauschigen Biergarten eines weiteren Brauereigasthofes (Hufeisen???) und haben uns mit leckersten fränkischen Gerichten und Bieren gestärkt.
Am Dienstag gab es dann zum Abschluss eine kleinere Runde, da die Heimreise anstand. Es ging von Pottenstein über die Mariengrotte entlang des Haselbrunnbachs nach Haselbrunn und dann quer durchs Naturschutzgebiet nach Püttlach. Kurz vor Püttlach bogen wir dann ein in das obere Tal des gleichnamigen Flüsschens. Es war ein traumhaft schöner Weg durch ein verwunschenes Tal, in dem die Biber heimisch und aktiv sind. Beeindruckende Bauten und viele Spuren an Büschen und Bäumen waren zu bestaunen. Immer an der Püttlach entlang des südlichen Püttlachtals und weiter durch das schöne Auental schloss sich der Rundweg in Pottenstein am Parkplatz.
Beim Feuerwehrfest und dem Maibaum konnten wir vor der Heimfahrt noch eine wahlweise süße oder herzhafte Stärkung (die Torten der Pottensteiner Landfrauen waren einfach lecker!!!) zu uns nehmen und die schönen Wandertage gemeinsam beenden.
Vielen Dank an Rita und Roland für die tolle Organisation.
Startpunkt zum großen Hahnenkamm-Walk-On-Rennen war um 9.30 Uhr am Alzenauer Schloss. Es hatten sich 22 wackere und voll motivierte Wanderer eingefunden und wie soll's auch anders sein, das Wetter war perfekt. Noch vor dem Abmarsch wurde Stefan als Geburtstagskind des Tages mit einem Ständchen geehrt. Dann führte uns der Weg über Stock und Stein, gesäumt von Weinbergen und Wald hinauf in schwindelnde Höhen auf den Hahnenkamm mit 435,5 m ü. NN. Dieser ist eine der höchsten Erhebungen im Spessart. Nach einer Pause zur Turmbesteigung und leckerem Getränk, ging es weiter zu dem eigentlichen Mittagsrastplatz auf einer schönen Wiese mit Blick auf einen romantisch gelegenen Steinbruchsee. Hier wurden wir eingeladen zum einen fantastisch leckerem Geburtstagspicknick. Noch einmal vielen Dank Stefan, war sehr lecker J!! Auf unterschiedlichsten Wanderwegen vorbei an froschleichgetränkten Wasserlöchern, mit vielfach schönen Ausblicken, schloss sich die Runde schließlich wieder am Ausgangspunkt. Die Sonne hat es gut mit uns allen gemeint, so dass manches Gesicht, Arme und Schulter die erste Sonnenbräune mit nach Hause genommen hat. Die Schlussrast war in der Scheunenwirtschaft des Weingutes Fritsch mit tollem fränkischem Riesling (ja wer hätte das gedacht) und kräftigem Schmalzbrot ein gelungener Abschluss. Danke an Rita und Roland für diese schöne Sonntagstour.
Sonne und Eis könnte das Motto dieser Wanderung bzw. des Wanderwochenendes sein.
Die ersten Wanderer kamen schon am Freitag abend nach Wetzlar und wir haben uns in historischen Räumen der alten Posthalterei, heute das "Palais", bei leckerem Essen schonmal angesehen, was auf dem Programm steht. In der Pension "Domblick", direkt an der Lahn und vis a vis der Altstadt fanden wir sehr nette Unterkunft.
Am Samstag früh um 9 Uhr (war eigentlich 9.15 Uhr) war Start am Parkplatz Bachwiese, auf der Insel zwischen Lahn und Dill, um die 26 km lange Bergmannsroute unter die Sohle zu nehmen. Die Sonne schien bei blauem Himmel und so fühlte sich die Kälte gleich nicht mehr ganz so kalt an. Mit 13 Wanderern, dabei ein mutiger Neuzugang in den besten Jahren und ein ebenso mutiger junger Mann von jugendlichen 14 Jahren waren mit von der Partie. Soviel vorweg, beide schlugen sich sehr tapfer, auch wenn die letzten Meter am Ende lang wurden.
Der Wegverlauf war sehr gut ausgeschildert, aber es passierte schon am Anfang, dass vor lauter geselligem Erzählen Astrid die erste Wegabzweigung verpasste und prompt von den aufmerksamen Mitwanderern in den hinteren Reihen zurückgepfiffen wurde. So blieben wir auf richtigem Weg, der uns vom Lahnufer nach und nach auf die Hänge des Westerwaldes hinauf führte. Das gekreuzte Hammer als Markierung war unser Zeichen, aber "Stopp, hier geht's lang" erschallte aus den Reihen noch mehrfach und sorgte dafür, dass die vorne gehenden Wanderer mit Gelächter auf einmal hinten waren.
Die Grube Fortuna war jahreszeitlich bedingt leider nicht zu besichtigen, aber vor dem Grubentor wurde eifrig fotografiert und das Gelände gab schon einen guten Eindruck wieder von der Bergmannstätigkeit in diesem Gebiet.
Die Sonne blieb uns hold, aber der Wind und die Kälte, die alles tiefgefroren um uns haben erstarren lassen, sorgten dafür, dass unsere Rastpausen eher kurz blieben und der heiße Tee eine wichtige Wärmequelle war. Dank der Kälte waren auch die Wege zwar manchmal holprig und hart gefroren, aber Matsch und Pampe blieben uns somit erspart und die Schuhe recht sauber.
Auf unserer ganzen Wegstrecke von Wetzlar bis Leun war hoch oben auf dem Fels schon unser Ziel Schloss Braunfels weithin sichtbar.
In Leun haben wir den Westerwald verlassen und die Lahn überquert, um dann in den Hochtaunus hinein zuwandern - genauer gesagt hinein in das Mühlental des Iserbaches. Auf schmalem Pfad mit Geländer und Stufen am Hang nochmal stetig leicht ansteigend schlängelte sich der Weg, um schließlich in Braunfels unten in der Stadt anzukommen.Da gab es eine gute Nachricht, das Ziel ist nah und nur noch wenige Meter sind zu bewältigen (nach 26,9 km waren die Beine dann doch etwas müde teilweise). Die nicht ganz so gute Nachricht war, der Weg zum Schloss und unserer Unterkunft an der Schlossmauer war eine steile Direttissima.
Geschafft!!!!! Der Abend stand im Zeichen von geselligem Austausch und der Erholung im Gasthof am Turm in Braunfels, wo wir sehr nett untergebracht und bewirtet wurden.
Der Sonntag startete für einen Teil der Gruppe bereits um 9 Uhr mit einer Schlossführung mit der Schlossdame Andrea (unbedingt merken, sie ist einfach sensationell!), bei der wir so viel Spaß hatten und gelacht wurde, dass es den einen oder anderen wahrlich umgehauen hat. Das Schloss ist einfach sehenswert und wir hätten gerne länger dort verbracht, aber die Wanderstrecke für heute und die Sonntags-Wanderungsteilnehmer warteten schon sehnsüchtig auf uns (sorry nochmal für die Verspätung, aber die Schlossführung mit Andrea solltet ihr unbedingt nachholen, dann wisst ihr warum ihr warten musstet).
So war dann endlich Start um 10.45 Uhr, und Astrid führte uns auf einer etwas abgekürzten Route erstmal in Richtung Phillipstein, wo wir von den Höhen das Schloss Braunfels von der Rückseite genauso imposant bewundern konnten. Auch heute schien die Sonne an stahlend blauem Himmel, aber Wind und Kälte waren dennoch allgegenwärtig.
Weiter führte der Weg nun in den Wald, wo ein Teil der Gruppe in einer kleinen Bergab-Abkürzungs-Geländesektion im weglosen Gelände verschwand und von den Auf-dem-Weg-Wanderern durch Rufen und Winken kurze Zeit später wieder eingesammelt wurde. In einem Schlenker hinab in das Solmsbachtal bei Bonbaden führte uns der Weg dann wieder hinaus in die Sonne, wo sich doch tatsächlich ein windgeschützter Platz für eine sonnige Mittagsrast fand. Gestärkt galt es nun die Richtung Wetzlar einzuschlagen und ab der Oberndörfer Hütte auf dem Lahnwanderweg in flotten Schritten (damit uns auch nicht kalt wird) die letzten 10 km zu bewerkstelligen.
Auch dieser Wegabschnitt mit Aussicht zum Feldberg i.T. und über die Höhen des Taunus war wunderschön.
Schließlich war von den Höhen Wetzlar sichtbar und bergab durch die Stadt fanden wir in der Nähe des Parkplatzes an der Lahn beim Paulanerwirt ein sehr schönes Plätzchen für die gemeinsame Schlussrast und Stärkung/Aufwärmung.
Es war ein tolles Wanderwochenende und es hat mir viel Spaß gemacht mit euch diese Tour zu wandern.
Ein tolles Lob auch noch an Pierre, unseren tapferen Teen, der trotz ungewohnter Anstrengung diese Herausforderung aus dem Stand toll gemeistert und dabei hoffentlich auch noch Spaß gehabt hat.
Es gibt in Hessen seit 2018 eine neue Stadt. Oberzent ist die flächenmäßig drittgrößte Stadt Hessens und aus dem Zusammenschluß von mehreren Gemeinden im südlichsten Zipfel Hessens entstanden. Das haben wir zum Anlass genommen, das Gebiet zu erwandern.
Wir sind eine Runde von 23 km gegangen. Als Treffpunkt war der Wanderparkplatz Mühs (ca. 400 m vor der Gaststätte Reussenkreuz) vorgesehen. Gegen 09:45 sind wir dort gestartet, damit auch die Mitwanderer mit etwas mehr Anfahrt nicht mitten in der Nacht starten mussten. Leider gibt es keine brauchbaren Alternativen mit öffentlichen Verkehrsmitteln in diese doch recht abgelegene Gegend. Im Teil 1 haben wir zuerst das Gebiet der früheren Gemeinde Hesseneck erkundet mit den Orten Schöllenbach und Hesselbach. Wegen der Führung der Wanderwege sind wir auch kurz in das Gebiet von Baden-Würtenberg eingedrungen. Der Rest der Tour bewegte sich im nordöstlichsten Zipfel des neuen Stadtgebietes.
Für unsere Abschlussrast haben wir Plätze im Gasthof Reussenkreuz bekommen.
Sonntag früh, noch etwas wolkenverhangen, grau und kühl war der Parkplatz am Jugendhof auf einmal mit 37 Wanderern voll! Wer hätte das gedacht, aber das neue Jahr startete mit einem neuen Rekord. So viele waren wir noch nie und es sollten noch mehr werden.
Vom Jugendhof vor Roßdorf starteten wir, um oberhalb von Ober-Ramstadt, am Kuhfalltor noch zwei weitere Wanderer einzusammeln, die dort schon auf uns warteten. Um nicht durch den Ort zu laufen, zogen wir im Bogen über die Eiche, vorbei am Galgenberg und am kleinen Industriegebiet entlang wieder auf den Weg. Am Waldrand des Seckenhains lagen die Flugzeugwracks der Sportflieger, die dort oben ihr Domizil haben und wir fanden noch einen versprengten Walk-On'ler...
Nun waren wir 40!
Mit einer zweiten Variante um Wembach über das Steinköpfchen und dann hinein in den lauschigen Wembachgrund führte uns nun die Route am Talschluss weglos ein kleines Stück durch den lichten Buchenwald bergauf, wo der Weg wieder auf uns wartete und 10 Minuten später auch die verdiente Mittagsrast oberhalb von der Bocksmühle bei Rodau in der Sonne stattfand.
Steffen hatte den Kocher dabei und so wurden die letzten Glühweinreste der Saison 2017 vernichtet.
Vorbei an der Schuchmannsmühle, über den Riedberg wurde Rodau umrundet (Variante Nr. 3), um dann wieder auf dem Originalweg vorbei an Lichtenberg und die Heuneburg mit dem Ringwall, der Kernbacher Hütte (Achtung Höhenmeter!) und dem Scheidkopf, das Fischbachtal bis nach Lützelbach hineinzulaufen.
Hier haben wir uns von dieser Etappe verabschiedet und sind die letzten Kilometer am Streiterberg und am Waldrand entlang nach Brandau abgezweigt, um von dort mit dem Bus wieder zurück nach Roßdorf zu fahren.
Mit so vielen Wanderern war eine Schlussrast im Haus am Mühlberg nicht mehr möglich, und so wurde diese teilweise in der kleinen Schutzhütte oberhalb des Friedhofs in der Sonne, oder im Bus aus dem Rucksack ersatzweise abgehalten.
Es ist toll, dass unser Wanderangebot so viele Freunde findet, wie in Zukunft die Schlussrast mit so vielen Teilnehmern aussieht, wird sich weisen.
Es war auf jeden Fall ein schöner Start ins neue Wanderjahr.