Page 29 - 150 Jahre Sektion Darmstadt-Starkenburg Festschrift
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  ...abreißen, abtransportieren, reparieren...
Fachkundige Hilfe durch Vereinsmitglieder der Sektion Starkenburg bei Dacharbeiten am “Hexenhäuschen”. Fotos: Helge Kramberger
 sen. Die meisten werden durch Bohr- haken mehr oder – nicht selten – weni- ger großzügig abgesichert, und manche verbleiben ‚clean‘. Dass es über das Kletterkonzept zu Meinungsverschie- denheiten kommt, bleibt nicht aus. Ei- nige wünschen sich eine engere Absicherung und mehr leichtere Routen, andere möchten auch den Charakter des Felskletterns mit an- spruchsvollen Routen und der Not- wendigkeit für mobile Siche- rungsmittel (z.B. Klemmkeile, Friends, siehe Kletterglossar) betonen.
Ein schöner und nicht unwesentlicher Nebeneffekt der gemeinsamen Bemü- hungen um Heubach ist, dass Starken- burger und Darmstädter enger zusammenrücken. Dies drückt sich in freundlicher Erwähnung der jeweiligen „Schwestersektion“ und der Betonung der guten Zusammenarbeit in den Sek- tionsheften 2003 und 2004 aus. Für das Jahr 2004 wird „gar“ ein gemeinsamer Veranstaltungskalender aufgelegt. Die Aktivitäten werden für die Mitglieder der jeweils anderen Sektion umstands- los geöffnet und es kommt zu ersten vereinsübergreifenden Fahrten. Vor- standsmitglieder erhalten über Kreuz einen Beiratssitz in der jeweiligen Schwestersektion. Was aus heutiger Sicht wie eine pure Selbstverständlich- keit anmutet, ist es nach 120 Jahren ge- trennten Vereinslebens damals wohl
eher nicht. Nicht vergessen werden soll in diesem Zusammenhang, dass es mit dem gemeinsamen Kauf der Felsberg- hütte bereits 1950 ein mit Heubach ver- gleichbares Projekt beider Sektionen gab. Dass es dennoch unter den Star- kenburgern Befürchtungen gibt, mit dem Kauf des Heubach-Areals könnte eine Sektionsfusion präjudiziert wer- den, illustriert, dass deren Vorstand, nun um Michael Moneke, auch 2004 noch Überzeugungsarbeit in dieser Frage leisten muss. Etliche Starkenbur- ger fühlen sich durchaus wohl in ihrer überschaubaren Sektion und berichten auch heute noch von einer vergleichs- weise familiären Atmosphäre, kurzen Wegen und unbürokratischen Abläu- fen. Sorgen um die Zukunftsfähigkeit der Starkenburger Sektion bereitet je- doch der Mangel an Nachwuchs. So sondieren die Starkenburger im Zuge des guten bilateralen „Flows“ bei den Darmstädtern, wie die Aktien für einen Neuanlauf zu einer Fusion stünden. Auf einer gemeinsamen Vorstandssit- zung beider Sektionen erzielen schließ- lich auch die Starkenburger intern Einigkeit über das weitere Vorgehen. Das Pendel beginnt nun endgültig zu- rück in Richtung Wiedervereinigung zu schwin- gen, wie Gerald Bachmann in dieser Festschrift lebhaft berichtet. Gleichzeitig werden auch die Kontakte zum Hochschulsport der TUD wieder- belebt, wie ein Briefwechsel belegt.
2005-2010. Kurz vor knapp tauchten noch 2004 im Heubach-Projekt neue Finanzierungsprobleme auf. Aufgrund des Ablehnungsbescheids der Bauauf- sicht zur Einrichtung einer Mittelge- birgshütte muss es bei der Nutzung des Hauptgebäudes als Wohnhaus bleiben. Dadurch geht die vom DAV-Hauptver- band erwartete Förderung verloren. Der Eigentümer-Familie wird eine nun finale, nicht mehr verhandelbare Kauf- summe angeboten, der für die drei Sek- tionen je einen Anteil entsprechend der Mitgliederstärke der jeweiligen Sektion vorsieht. Zuschüsse, Sponsoren und Spenden schließen die Lücke zum Kaufpreis. Die größte Einzelspende kommt von den 10-Freunden-Heubachs. Letztlich treten die Darmstädter als al- leinige Käufer auf; die Rechte (und Pflichten) der beiden anderen Sektio- nen werden durch Nutzungsverträge und Vorkaufsrechte geregelt. Erst nach vier Jahren enthusiastischer, aber auch harter ehrenamtlicher Arbeit sind alle Voraussetzungen geschaffen, um am 8. April 2005 zu Guter letzt den Kaufver- trag abschließen zu können.
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