Page 27 - 150 Jahre Sektion Darmstadt-Starkenburg Festschrift
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  über Synergien und eine mögliche Zu- sammenarbeit beim Bau eines Alpin- sportzentrums. Eine Kooperation bei den Ausbildungsangeboten wird ver- einbart. Ab Herbst 2002 haben alpin-af- fine Hochschulsportler offiziell Zugang zu den Kursen der Darmstädter. Im Ge- genzug ist das Angebot der Sektion im Hochschulsportprogramm präsent. Bis Anfang 2003 verdichtet sich die Op- tion, gemeinsam mit dem Hochschul- sportzentrum eine gemeinsame Sport- stätte zu bauen. Gleichzeitig gehen auch die Arbeiten des Ausschusses ‚Sektions- zentrum‘ mit, im Vergleich zum späte- ren Alpin- und Kletterzentrum, noch bescheidenen Plänen weiter. Bis Früh- jahr 2003 wird man 14 Sitzungen absol- vieren, ohne allerdings explizit eine Kletterhalle ins Auge zu fassen. Ein Verein ist ein diverser Kosmos auch widerstreitender Ideen und Konzepte und ihrer Vertreter.
Dies wird umso mehr deutlich, als sich das Momentum um Heubach weiter aufbaut. Zum einen tauchen andere Kaufinteressenten auf, die das Projekt der 10-Freunde-Heubachs gefährden könnten. Zum anderen drohen Nut- zungseinschränkungen durch eine an- stehende Novelle des Naturschutzge- setzes. So verlagert sich die Aufmerk- samkeit wieder auf den Zugang zu Heu- bach. Ende 2002 wird mit der Eigentümerfamilie über die 10-Freunde eine Nutzungsvereinbarung geschlos- sen, die einen Haftungsausschluss für die Eigentümer und eine Bewirtschaf- tungsverpflichtung für die Nutzer be-
inhaltet; ein Zufahrtsschlüssel wechselt – inoffiziell – den Besitzer (nicht Eigen- tümer). So beginnt 2002, zunächst zag- haft und auf die 10-Freunde beschränkt, bald auch auf persönliche Seil- partner:innen erweitert, die Geschichte des Heubacher Sportkletterns. Einige später offiziell auf die Folgejahre da- tierte Routen werden nun erstbegan- gen. Dass insbesondere aber die Bewirtschaftungsverpflichtung keine Kleinigkeit ist, erfahren die Akti- vist:innen spätens bei den Arbeitsein- sätzen. Diesen Aufwand bei unsicheren Besitzverhältnissen weiter zu führen, wird bald fraglich erscheinen.
So findet die Idee des Kaufs des Heuba- cher Areals zunehmend Wohlwollen im Vorstand der Darmstädter. Klar ist, dass für die Finanzierung des Vorha- bens bei den Nicht-Kletternden der Sektion geworben, weitere Partner ins Boot geholt und Spenden realisiert werden müssen. Ein Finanzierungs- und Nutzungskonzept muss her, die lo- kale Bevölkerung muss eingebunden und die Behörden überzeugt werden. Während sich Paul Goertz, Stephan Gumbart u.a. vor allem mit der Finan- zierung und den Behörden beschäfti- gen, kümmern sich Eric Barnert, Albrecht Haag, Rolf Rainer Jakobi und Bärbel Wenzel um das Nutzungskon- zept und die Heubacher Anwohner. In- nerhalb der Sektion ist es wichtig, dass auch Familien und Wanderer das Ge- lände werden nutzen können, z.B. für Übernachtungen in der geplanten Selbstversorgerunterkunft oder beim
Zelten auf der Wiese. Auch ein Kletter- steig wird aus diesem Grund projek- tiert. Dies zieht Forderungen der Behörden nach sich, die bestehende Klein-Klär- und Toilettenanlage zu vergrößern, was wiederum im Finan- zierungskonzept abgebildet werden muss. Weitere Auflage betreffen z.B. ein Zonierungskonzept und Aus- gleichsflächen für den Naturschutz sowie Wegebau zur Kanalisierung der Besucher auf dem Gelände. Gutachten der Unteren Naturschutzbehörde und Genehmigungen der Baubehörde müs- sen eingeholt werden. Auch der Auto- verkehr und das Parken der Besucher muss adressiert werden. Beides wird sich als ein zentrales Thema bei der Einbindung der Heubacher Bevölke- rung erweisen.
Um neben Eigenmitteln die Finanzie- rung zu sichern, wird erwogen, aus dem Wohngebäude eine Mittelgebirgs- hütte zu machen, die durch den DAV- Hauptverband in München förde- rungswürdig wäre. Eine Anfrage geht an alle umliegenden Sektion, sich an Nutzung und Finanzierung zu beteili- gen. Am Ende werden jedoch nur die Starkenburger und Offenbacher Alpen- vereinssektionen mit ins Boot kom- men; letztere aufgrund ihrer recht kleinen Größe auch nur mit einer über- schaubaren Summe, aber immerhin. Für den Darmstädter Anteil rechnet Schatzmeister Dr. Klaus Truöl mit spit- zer Feder nach und weiß, dass die liqui- den Mittel alleine nicht reichen werden, trotz avisierter Förderung
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