Page 106 - 150 Jahre Sektion Darmstadt-Starkenburg Festschrift
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Sebastian Horn wurde mit einer ausge- prägten Spastik geboren, was seine mo- torische Entwicklung stark beein- trächtigte, da sein Gehirn die Informa- tion „Muskel spann an“ oder „Muskel lass locker“ nicht so schnell umsetzen kann. Dadurch lernte er das Gehen erst kurz vor Schulbeginn nach intensiver Unterstützung durch seine Familie, Physiotherapie und Training mit seiner
Pfälzer Kletterer erreichte er den Münzfels in der Pfalz. Oben angekom- men und geflasht von seiner persönli- chen Leistung, hat er stolz seinen Namen im Gipfelbuch hinterlassen.
Beim ersten deutschen Paraclimbing Wettkampf in Karlsruhe 2018 belegte er überraschend den 2. Platz in seiner Behinderungsgruppe. Das veranlasste
Seine Persönlichkeitsentwicklung und sein Selbstwertgefühl wuchsen nach Auskunft seiner Eltern sichtbar. Sebas- tian hat sich durch Höhen und Tiefen gebissen und seinen Weg zum Klettern gefunden.
Immer wieder schauen andere Kletterer Sebastian bewundernd zu, wenn er in seiner Gruppe mit seinem Helfer trai-
Hoch hinaus als Paraclimber
Sebastians Entwicklung in der Sektion
  Sebastian Horn mit seinem Therapeuten Matthias Eichhorn beim Sebastian Horn mit Beikletterer im Alpin- und Kletterzentrum Paraclimbing-Wettkampf Karlsruhe. Foto: Dorothee North Darmstadt. Foto: Dorothee North
Integrationskraft im Kindergarten. Er kann sich nicht immer auf seine Bein- kraft und Geschicklichkeit verlassen und arbeitet daher viel mehr mit seiner Armkraft.
Mit 15 Jahren begann er 2016 in einer Klettergruppe der Sektion, unterstützt durch den engagierten Klettertherapeu- ten Matthias Eichhorn.
Sebastian war begeistert vom Klettern und wollte immer höher hinaus. Mit besonderer Unterstützung durch die
Dorothee North, zuständig für die Or- ganisation des InklusivKletterns, ihm weitere Trainings-und Wettkampf- möglichkeiten zu eröffnen. Er bekam die Chance, mit der deutschen Para- climbing Mannschaft in Augsburg, Würzburg und im österreichischen Imst zu trainieren, trotz des damit ver- bundenen Aufwandes einer Rund-um- die-Uhr Betreuung.
Sebastians Stolz, trotz seiner Beein- trächtigung mittlere Routen klettern zu können, war riesig.
niert. Er fühlt sich in der Kletterhalle heimisch, beteiligt sich hoch motiviert beim Sommerjugendcamp und verzich- tet nur ungern auf seine Kletterstunde. Und dann kam die Pandemie und bremste ihn.
Sebastian, wir wünschen dir einen guten Neustart und weiterhin viel Durchhaltevermögen und Erfolg! Be- halte deine Motivation und bleib offen für Neues!
Dorothee North
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