Page 49 - 150 Jahre Sektion Darmstadt-Starkenburg Festschrift
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Die Hütte wurde ab 1954 mit viel Ei- genleistung und mit finanzieller Unter- stützung vom Hauptverband umfang- reich umgebaut. Dabei wurde ein Schlafraum angebaut an der Stelle des heutigen offenen Anbaus auf der Hang- seite. Die Ausstattung mit Möbeln, Matratzen und Decken stammte vom Jugendherbergswerk. Dem diente die Hütte auch als Ausweichquartier für die bis 1972 bestehende Reichenbacher Ju- gendherberge.
Bezogen wurde die Felsberghütte 1956, da hatte man sie immerhin schon elek- trifiziert. Das Trinkwasser kam noch von der Quelle auf dem Grundstück, auf einen Kanalanschluss musste die Hütte noch 20 Jahre warten, auf einen Wasseranschluss vom Gemeindenetz sogar noch bis 2019.
Der Anbau der übereinander liegenden Toiletten mit der überdachten Außen- treppe kam 1968/69 hinzu und 1974- 1980 wurde noch einmal gründlich umgebaut: Seither gibt es im Keller den Waschraum und im Erdgeschoss die Küche, der Schlafraum auf der Hang- seite wurde wieder abgerissen.
Die Sanierung in den Jahren 2016-2020 dürfte die umfassendste und gründ-
lichste seither gewesen sein. Nicht nur die Verlegung der Wasserleitung über 150 m und über Nachbargrundstücke war eine aufwändige Maßnahme, auch in der Kernsanierung der Küche und aller Sanitäranlagen (mit der Einrich- tung eines modernen Sanitärraums mit Dusche und Warmwasser) und der komplett erneuerten Elektrik stecken ungezählte Arbeitsstunden von Hüt- tenwart Wilfried Styra, vielen Helfern, Harald Weitzel (Elektrik) und natürlich auch die Arbeit von örtlichen Hand- werksfirmen.
Die Dachentwässerung wurde teils neu geordnet, um die vermutliche Ursache der abgesackten südlichen Ecke des Hauses abzustellen, und die dadurch entstandenen großen Risse im Mauer- werk wurden verpresst – von außen sind diese „Narben“ der Operation noch zu sehen, von innen ist nun alles nagel- neu.
Trotz allem kann man nicht von Luxus sprechen: Die Felsberghütte ist weiter- hin eine Selbstversorgerhütte, nur zu Fuß zu erreichen, die 15 Übernach- tungsgelegenheiten sind Matratzenla- ger in einem einzigen großen aus- gebauten Dachraum, und die Sanitär- räume sind durchs Freie zu erreichen.
Geheizt wird weiterhin mit Holz im Kachelofen – wer die Hütte im Winter nutzt, sollte rechtzeitig mit dem Heizen anfangen.
Dafür liegen Felsenmeer, Alemannen- weg und Nibelungensteig alle vor der Haustür, außerdem die oben erwähn- ten Kletterfelsen und (woran in den 50er Jahren sicher noch niemand dachte) die Bouldermöglichkeiten des Felsenmeers.
Die Felsberghütte steht Mitgliedern wie Nichtmitgliedern zur Verfügung – nun müssen sich nur noch die pande- mischen Verhältnisse ändern, damit die Felsberghütte aus ihrem seit dem letz- ten Jahr andauernden Dornröschen- schlaf geweckt werden kann.
Joachim Schneider
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Felsberghütte, Februar 2021. Foto: Joachim Schneider






















































































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