Page 37 - 150 Jahre Sektion Darmstadt-Starkenburg Festschrift
P. 37

Während sich alle Scheinwerfer auf das Großprojekt AuK richteten, war man auch im nahen Odenwald nicht ganz untätig. Der Arbeitskreis Heubach um Helge Kramberger und Stefan Myrzik hat ganze Arbeit geleistet, denn diese ist „ ... ohne Ende vorhanden. Laub hacken, die Einfahrt aufstapeln, Holz sauber machen, die Wiese fegen, das Haus mähen usw., usw. Rechte und auch linke Hände werden zahlreich gebraucht“ (Arbeitskreis Heu- bach in den Sektionsmitteilungen 2006/Heft 2). Der Kult der Heubacher Arbeitseinsätze begründet sich in den Jahren nach dem Erwerb des Geländes. Unermüdlich wird das Areal – selbst- verständlich naturschutzkonform – der „Wildnis entrissen“ und klettertech- nisch erschlossen. Gleichermaßen formt sich die Legende vom Heubacher Murmeltier; immer wenn man hin- kommt, grüßt es schon von weitem, meist unrasiert, gerne mit Mütze und skeptischem Blick. Man hat heute, 14 Jahre später, ein veritables Deja vu wenn man im Sektionsheft 2007/2 liest „...dannisterschonda...undhatmeist einen umgestürzten Baum zu Brennholz verarbeitet, ... einen gefährlichen Steinbro- cken zu handlichen Steinchen zertrümmert, ... die Wiese gemäht, ... Vogelhäuschen auf- gehängt, ... Bäume geschnitten ...“; unnötig zu benennen wer gemeint ist.
Fotos linke Seite:
Bild 1: Das Heubach-Haus im Original- zustand 2005/2006.
Bild 2+3: Blicke ins entkernte Gebäude. Bild 4: Fortschritte beim Aus- und Umbau des Heubach-Hauses.
Fotos: Helge Kramberger
Bild 5: Großer Helfereinsatz bei der Verle- gung der Wasserleitung zum Anschluss an die städtische Wasserversorgung in Heu- bach. Foto: Pit Goettert
Bild 6+7: Das Heubach-Haus erhält in ehrenamtlicher Arbeit ein Gründach. Fotos: Boris Schmidt.
Bild 8: Das Heubach-Haus im heutigen Zustand, mit Gründach und Thermosolar- anlage. Foto: Doris Ihlefeld
Bereits 2006 wurde auflagengemäß die Klein-Kläranlage erweitert, und Pläne zum Umbau des Hauses konkretisieren sich. Bis Ende 2006 listet die Heubacher Routenliste bereits 85 Klettertouren auf, eine „Heubach-Ordnung“ ist ergan- gen, und der Klettersteig wird zur Ver- abschiedung von Gerald Bachmann, Klaus Truöl und Rolf Rainer Jakobi eingeweiht. Einen schönen Überblick über die Fortschritte in diesem „Juwel“ gibt Helge Kramberger im Sektionsheft 2006/2. Ende 2007 zieren bereits die meisten der heute bekannten Routen die Heubacher Klippen und begründen ihren unangefochtenen Ruf als „... das beste und lohnendswerteste Kletterge- biet im gesamten Odenwald und der Region Südhessen“ (Panico, Kletterfüh- rer Odenwald). Das Heubach-Haus aber ist in bejammernswertem Zustand und durch ehrenamtliches Werkeln kaum nutzbar zu machen. Ideen für den In- nenausbau, einen Anbau und ein Grün- dach werden mit Hilfe des bewährten Büros Männle in Architekten-Pläne ge- gossen; Ende 2008 wird der Bauantrag gestellt. Die dynamische Entwicklung der Kosten beim Bau des AuK zwingen das Vorhaben allerdings, zum Unwillen des AK Heubach, wiederholt in die Warteschleife. Auf der MGV 2009 werden Mittel in Aussicht gestellt, vor- behaltlich der wirtschaftlichen Erho- lung des Vereins.
Warum letztlich erst 2012 die Mittel für den Umbau des Heubach-Hauses abrufbar sind, ist in der Rückschau nicht klar ersichtlich, da sich die finan- ziellen Risiken des Kletterbetriebs im AuK früh als beherrschbar zeigen. Schon im ersten Jahr wird die Zahl von geplanten durchschnittlich 85 Eintrit- ten pro Tag übertroffen. Mit Erwin Marz hat man einen erfahrenen Be- triebsleiter aus Frankenthal angewor- ben, der bereits beim Start zweier Kletterhallen erfolgreich war. Auch den Start der Darmstädter Halle wird er er- folgreich meistern und ihre Veranke- rung in der Bundes-Klettercommunity mit seinem Netzwerk sichern, bevor er weiterzieht.
Bereits 2010 kann Schatzmeister Dr. Reiner Vogt wieder von einer wirt- schaftlich positiven Entwicklung der
Sektion berichten und auch die allge- meine Entwicklung folgt diesem Trend, nicht zuletzt gemessen an den Mitglie- derzahlen. Diese steigen von ca. 7.000 bei Baubeginn des AuK, auf ca. 8.200 Ende 2009, und auf ca. 8.700 Ende 2010. Sie stellen den Gesamtverein auf eine breitere Basis, sichern den Kletter- hallenbetrieb, beschleunigen die Kon- solidierung des Vereinshaushalts, steigern das Angebot an Aktivitäten und verankern den Verein stärker in Stadt und Region.
Dreiklangsdimensionen!
2011-2020. Die drei „Großprojekte“ er- zeugen Synergien und machen die Sek- tion attraktiver und handlungsfähiger. Dass die gerade geschlagenen Schlach- ten nicht ohne Spuren geblieben sind, zeigt sich im Rückzug von Michael Mo- neke vom Sektionsvorsitz 2011. Der Verein hat ihm viel zu verdanken. Im Grunde aber ist Anfang 2011 der „Turn-around“ nach turbulenten Jah- ren gemeistert und die vereinigte Sek- tion kommt in ruhigeres Fahrwasser. Selbstverständlich dreht sich das Rad weiter, neue Projekte müssen gestemmt und Probleme gelöst werden, aber die Dimensionen erscheinen machbar. Vieles ist noch in Erinnerung und muss daher, außer einigen markanten Weg- punkten, hier nicht durchdekliniert werden. Die wirtschaftliche Gesundung setzt sich fort, ebenso steigen die Mit- gliederzahlen weiter, die zur MGV 2011 bei knapp 9.000 und zur MGV 2012 bei ca. 9.400 liegen. Es gibt Raum für neue Projekte. Der Umbau des Heu- bach-Hauses und der Ausbau der Ost- wand in der Kletterhalle kann ange- gangen werden. Im Mai 2012 ist Richt- fest in Heubach, 2013 wird die Elektrik erneuert und 2014 endlich kann das runderneuerte Heubach-Haus mit einem großen Fest eröffnet werden; ab 2013 entfallen im Steinbruch auch die Kletter-Gebühren für Sektionsmitglie- der.
 37




















































































   35   36   37   38   39