Gruppe | © Astrid Kleemann

Walk-On war in Mustang - Namaste!

Bericht von einer besonderen Reise. von Astrid

27.12.2024

Nepal ist ein ganz besonderes Ziel für Wander- und Trekkingtouren und so waren von unserer Walk-On-Gruppe im Herbst 2024 12 Begeisterte gemeinsam in Mustang, einem kleinen Königreich ganz im Norden des Landes, ganz nah an der Grenze zu Tibet.

Per Flug nach Kathmandu, dort ein Sightseeingtag, dann per Flug weiter nach Pokhara wo wir zwei Jeeps beladen haben und noch 5 Stunden Fahrt bis Tatopani zu bewältigen hatten. Am nächsten Tag nochmal ca. 3 Stunden Schüttelpartie mit Luft anhalten auf abenteuerlichen Pisten, bevor wir endlich Marpha erreichen.
in diesem kleinen Apfelstädtchen kurz vor Jomsom beginnt unser Weg nach Lo Manthang zu Fuß. Nun liegen 19 Trekkingtage vor uns, in denen wir täglich ca. 6-7 Stunden zu Fuß mit etwa 700-1000 HM zurücklegen. Wir werden von 2 Guides und einer Trägermannschaft begleitet, die sich um unser Wohl und unsere Unterkünfte in Lodges kümmert. Eine Nacht haben wir jedoch auch in Zelten genächtigt, ein tolles Erlebnis war das.

Zunächst folgen wir dem Khali Gandaki flussaufwärts und wir finden sofort die berühmten Amoniten, die aus den Bergen angespült werden. Aber zum einsammeln ist es zu früh, es muss ja alles getragen werden. Und Steine sind schwer! Es gilt unzählige Hängebrücken zu queren und auf schmalen Pfaden von einem Ort zum nächsten zu laufen, auf den Verbindungswegen der Dörfer. Da wir vor der eigentlichen Saison unterwegs sind, treffen wir unterwegs so gut wie keine Touristen. Schnell merken wir, dass in den Lodges und Teahouses hervorragende Momos zubereitet werden, Teigtaschen mit einer Gemüsefüllung, die gedämpft oder frittiert werden. Ein Momoranking startet! Und dann überqueren wir den Choku-La Pass mit 4398m Höhe, den höchsten Punkt unserer Trekkingtour.

Die Landschaft, die wir durchwandern ist einfach grandios, der Blick geht ins unendliche und die Berge sehen aus wie im Grand Canyon. Die unterschiedlichsten Erosionsformen sind hier auf engstem Raum zu bestaunen. Zum Glück haben wir Antje, unsere Geologin dabei, die uns alles geduldig erklärt. und manchmal hat uns in den kleinen Orten eine geschäftstüchtige Nepalesin mit ihren selbstgemachten Souvenirs begrüßt, wir konnten unsere Mitbringsel shoppen und sie war glücklich ein paar Rupien verdient zu haben. Und dann gab es da noch eine Bergschuh von Andy zu flicken, der Klassiker, die Sohle ging ab. Aber das gelang so gut, dass alles bis zum Ende wunderbar gehalten hat.
So gelangen wir nach ca. 7 Tagen nach Lo Manthang, die Königsstadt von Mustang. Diese ist Weltkulturerbe und heißt auch "The Walled ancient City", denn die Altstadt ist von einer durchgehenden roten Mauer umschlossen, in der es nur einen Eingang gibt (abgesehen von zwei oder drei kleinen Türchen, die versteckt sind). Leider war der König gerade nicht da, so war uns leider keine Audienz vergönnt. Aber ein Besuch in den Tempeln, ausgiebiges Bummeln durch die engen Gassen und bestaunen der dort von Mönchen gemalten Tankas, ein Ritt zu den Höhlenwohnungen in der Umgebung, mal auf die Dächer der Stadt steigen und schauen, und jede Menge Erläuterungen von unserem Guide und seinem Freund und Fremdenführer vor Ort haben uns diesen besonderen Ort näher gebracht. In der ganzen Gegend wird das Wasser aus den Bergen durch ein sehr ausgekügeltes Kanalsystem mit Sperren aus Matsch und Lumpen auf die einzelnen Felder mit Mais, Buchweizen, teilweise sogar Reis, Kartoffeln, Blumenkohl, Weißkohl, und verschiedene andere unbekannte Gemüsesorten verteilt.

Nach drei Tagen hieß es Abschied nehmen und den Rückweg antreten. Nach weiteren drei Tagen haben sich von uns Steffen, Karin und Petra verabschiedet, um noch den Saribung Peak als kleine Expedition zu besteigen. Mit ihnen ging auch ein kleiner Teil unserer Mannschaft. Wir anderen haben eine etwas abgewandelte Trekkingroute gewählt, bei der dann noch eine Zeltübernachtung eingebaut war. Aus 4 kleinen Kuppelzelten für uns, ein Klozelt, ein Kochzelt und ein Aufenthaltszelt für uns, in dem dann die Mannschaft geschlafen hat, war unsere kleine mobile City. 

Nun kam noch ein Wegabschnitt, der sich anfühlte, wie am Strand, nur dass wir auf 4000m Höhe unterwegs waren. Sand und Dünen, Strandhafer und Muscheln machten das Bild komplett. Und dann kamen wir wieder durch total ausgewaschene Canyons, schroff und tief eingeschnitten. 

 

Und gerade rechtzeitig mit Ablauf unseres Permits für Mustang erreichten wir Muktinath, die helige Stadt der Hindus und der Buddhisten. Diese war eine einzige Großbaustelle von unzähligen Hotelgerippen und Straßenbaustellen. Die Straße von Jomson hinauf ist nun fertig und so boomt die Stadt nun in jeder Hinsicht. Und hier wuchs Edelweiß wie Unkraut!
Wir haben uns noch die große Tempelanlage mit den 108 Quellen und der riesigen Buddhastatue angeschaut. Viele Inder pilgern zu diesem Tempel. Zu Fuß, getragen oder auf dem Pferd, denn auf den Berg kann man noch nicht mit dem Auto fahren. Auch hier wird eifrig an den Badeanlagen renoviert und wir mussten aufpassen den Betonschubkarren nicht im Weg zu stehen. Eindrucksvoll war die Anlage allemal.

 

Jetzt endete unsere Zu-Fuß-Reise, die Jeeps brachten uns nach Jomsom und weiter über Tatopani nach Pokhara. Es waren wieder 2 Tage Luft anhalten-Schütteln aushalten-Steinschlag umfahren-Abgrund ignorieren-Beten, aber das kannten wir nun.
Pokhara empfing uns mit tropischen Temperaturen und wir haben mit kleinen Booten den See gequert und die World-Peace-Pagoda auf ihren Hügel mit 350 HM trotz Höhenakklimatisation schweißgebadet und tropfend oben auf dem Berg besucht. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wieder zurück im Hotel war der Pool dort und die Air-Condition die reine Wohltat. Abends gab es noch eine Shopping- und Sightseeingrunde, bevor am nächsten Morgen der Flieger zurück nach Kathmandu startete.

Yeti Air war deutlich komfortabler als erwartet, es gab sogar Nüsschen und Getränke.
Eine paar Stunden konnten wir uns noch tagsüber durch Thamel treiben lassen und letzte Mitbringsel einkaufen. Ein gemeinsames leckeres nepalesisches Abendessen beschloss unser Abenteuer, ein letzter Absacker auf der Dachterrasse unseres total komfortablen Ramada Encore by Wyndham Hotel mit Infinity-Pool ganz oben unter den Sternen (da war mehr Chlor als Wasser drin, so hat es gerochen!), noch Blick über die Stadt bei Nacht, Koffer fertig packen und vorbereiten und ab ins Bett. 

Und dann brachte uns der Flieger nach 23 Tagen von Kathmandu über Dheli wieder zurück nach Frankfurt. Einige waren wie geplant zu Hause, aber die Mehrheit musste noch eine unfreiwillige Nacht in Dheli auf dem Flughafen verbringen, weil der Anschlussflieger nicht gewartet hat. Aber so ist das manchmal, wenn man eine Reise tut. So gibt es hinterher viel zu erzählen.

Auch Steffen, Karin und Petra sind 10 Tage später wieder wohlbehalten mit vielen Eindrücken vom Saribung und deren Wegschleife (teilweise im tiefen Schnee) zurückgekommen.

Danke an die Gruppe, ihr seid ein tolles, respektvolles, rücksichtsvolles, hilfsbereites zugewandtes Team gewesen, so konnten wir alle Herausforderungen gemeinsam prima meistern. 

Mal sehen, wohin es Walk-On als nächstes zieht.