© Theodor Sperling
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Skitourenfreizeit Ötztal

12.01.2025

Wir hatten eine unvergessliche Woche im Schnee! Von frostigen Mittagspausen mit kreativen Speiseeis-Kreationen bis hin zu atemberaubenden Abfahrten im Pulverschnee – für jeden war etwas dabei.

Anreise:

Am 6. Januar 2025 starteten wir morgens am Darmstädter Hauptbahnhof mit dem Zug in Richtung Zwieselstein im Ötztal. Dort wollten wir in den ersten Tagen im Skigebiet Sölden unsere Skitechnik auf und neben der Piste verbessern, um dann mehrere Skitouren zu unternehmen.

Schon während der mehrstündigen Zugfahrt begannen wir uns, mit den Themen Tourenplanung und Lawinen zu beschäftigen. Unter anderem thematisiert wurden das Lesen eines Lawinenberichts und das Finden einer lawinentechnisch sicheren Tour auf der Karte. Abends kamen wir dann nach einer langen Zug- und Busfahrt in der Talherberge Zwieselstein an und bezogen unser Zimmer. 

Skifahren in Sölden:

An den ersten beiden Tagen fuhren wir im Skigebiet Sölden, dort blieben wir allerdings nicht nur auf den Pisten. Mit eingeschaltetem LVS-Gerät wagten wir uns auch an wenigbefahrene, unpräparierte Abfahrten des Skigebietes.

Der erste Tag brachte viel Neuschnee mit sich, daher waren die Schneebedingungen auch auf der Piste etwas schwierig. Auch die Sicht war durch den Nebel etwas eingeschränkt.

Da am zweiten Skitag der Gletscher geschlossen war, war im Skigebiet sehr viel los. Dennoch konnten wir viel an unserer Technik arbeiten und hatten zwei sehr schöne Skitage auf und neben der Piste. Um die Zeit optimal auszunutzen, verlegten wir unsere Vesperpause in die Gondel zum höchsten Punkt am Gaislachkogel, wo es außerdem schön warm war. Glücklicherweise schafften wir es alle, unsere Brotdosen vor dem Ausstieg wieder in den Rucksäcken zu verstauen. 

1. Skitour:

Unsere erste Skitour führte uns in das Toureneldorado Vent. Nach einem LVS-Check starteten wir von einem kleinen Skigebiet aus unsere Tour, doch schon bald verließen wir die Piste und folgten erst einem kleinen Bachlauf und dann einem ausgeschilderten Wanderweg. Obwohl es an den Tagen vorher geschneit hatte, war der Schnee knapp. Trotzdem fanden wir eine gute Spur in Richtung Gipfel. Nach einer Weile verließen wir dann den Wanderweg und suchten uns unseren eigenen Pfad. Nach vielen Spitzkehren waren wir an einem guten Platz für eine Mittagspause angekommen. Von dort aus hatten wir eine tolle Aussicht.

Da wir für den Aufstieg länger gebraucht hatten als erwartet, entschieden wir uns dafür nach der Pause nur noch ein kleines Stück aufzusteigen um einen geeigneten Weg für die Abfahrt zu finden. Diese gestaltete sich als schwierig, weil nicht sehr viel Schnee lag. Es gab nur wenige Rinnen, in denen genug Schnee lag um dort skifahren zu können. Nachdem wir einige Steine umkurvt und eine Abschnall-Stelle passiert hatten, kamen aber alle wohlbehalten unten an, wo wir uns, müde von der Tour und der schwierigen Abfahrt, mit dem Bus auf den Rückweg machten. 

2. Skitourentag:

In der letzten Nacht hatte es etwas geschneit. Die Schneelage war um einiges besser als am Tag vorher. Durch die Lawinengefahr konnten wir allerdings die Tour, die eigentlich geplant war, nicht gehen. Daher wurde noch einmal umgeplant. So fuhren wir morgens mit dem Bus nach Obergurgel. Von dort starteten wir unsere Tour. Das Tagesziel war eine alte Zollhütte, die schon lange außer Betrieb war.

Zu der Hütte gelangten wir durch ein langgezogenes Tal, durch dass ein Bach floss, der aber so mit Schnee bedeckt war, dass wir ihn einfach überqueren konnten.

Heute war es eisig kalt, und als wir die Hütte erreichten, war es in dem Tal schon sehr schattig. Die Sonne war bereits hinter den Bergen verschwunden. Trotzdem machten wir eine längere Mittagspause vor dem kleinen Häuschen. Es war so kalt, dass noch nicht einmal der Kaffee half, den wir auf einem Bunsenbrenner kochten. Unser Mittagessen war gefroren, sodass wir eine interessante Kreation von Speiseeis zu uns nahmen. Erst während der Abfahrt wurde uns wieder schön warm. Dieses Mal hatten wir tollen Pulverschnee und eine wunderbare Powderabfahrt ins Tal. 

3. und letzte Tour der Woche:

Auch unsere letzte Tour startete in Obergurgel. Weil wir nicht mit einer Einzelfahrt mit der Gondel fahren durften, mussten wir kurzfristig umplanen und fuhren mit dem Bus zur nächsten Seilbahnstation, wo Einzelfahrten möglich sind. Dort startete unsere Ersatztour. Mit der Gondel fuhren wir ein ganzes Stück nach oben. Die Aussicht war so toll, dass ein paar Ski fast eine Ehrenrunde in den Skiköchern der Gondel gedreht hätte. Mit den Skiern an den Füßen folgten für eine Weile bei bestem Wetter einem Bergrücken. Ein besonderes Erlebnis war, dass wir einem Gletscher, nämlich dem Rotmoosferner, ganz nah kamen. Die Abfahrt entpuppte sich als eine Mischung aus tollem Powder und Steinslalom.

In der Hälfte der Abfahrt erwartete uns eine weitere Überraschung. Mitten im Nirgendwo tauchte plötzlich eine gut besuchte, bewirtete Skihütte auf. Natürlich fragten wir uns, wie die vielen Leute hier herkamen, denn die wenigsten waren Tourengeher. Die Lösung offenbarte sich uns kurze Zeit später, als ein Schneemobil angefahren kam. An dem Fahrzeug hing ein langes Seil, an dem sich einige Skifahrer zu dem Restaurant ziehen ließen. Auch wir gönnten uns eine kurze Pause mit heißer Schokolade. 

Sonstiges:

Außer uns war noch eine Gruppe der Frankfurter Sektion in der Talherberge Zwieselstein. Da die Hütte überbelegt war, mussten einige der Frankfurter auf dem Flur schlafen. Dennoch schafften wir es, morgens nicht ständig übereinander zu purzeln.

Die Abende verbrachten wir damit, unsere nächste Skitour zu planen. Das dauerte zwar immer eine Weile, dennoch hatten wir danach noch genug Zeit um mit den anderen Werwolf und andere Spiele zu spielen oder uns einfach mit ihnen zu unterhalten. An einem Abend machten wir eine LVS-Übung, bei der es darum ging, ein vergrabenes Gerät zu orten und die genaue Position mit der Sonde herauszufinden. Anfangs waren wir etwas verwundert, dass die Geräte uns erst mal in die falsche Richtung schickten, doch nach manchen Startschwierigkeiten schafften wir es alle, das vergrabene Gerät zu finden.

Insgesamt, hatten wir eine sehr schöne Woche im Schnee und viel Spaß daran, den Skisport einmal anders zu erleben.